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Montag, 26. Juni 2017

Präambel-Turniere? Worum es geht!

Stellt euch vor, ihr stellt eine Musikanlage in die Sporthalle und könnt mit anderen Vereinen innerhalb von wenigen Stunden eure Trainingsleistungen unter Turnierbedingungen ausprobieren bzw. festigen. Und das ohne großen Aufwand und mit geeigneten Personen der teilnehmenden Vereine und der Möglichkeit seinen Breitensportlern einen Einblick bzw. Vergleich mit den Turniersportlern zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck enthält die ab September geltende Turniersportordnung einen Zusatz in einer Päambel: 
 
Bei Sportturnieren im Rock'n'Roll (ermäßigter Beitrag nach FO 3.8 Abs. 1.2.1 h) dürfen in der Schüler-, Junioren- und C-Klasse geeignete Personen als Wertungsrichter, Observer und Turnierleiter eingesetzt werden. Die Personen informieren sich in der TSO über die entsprechenden Richtlinien. Paare aus dem Breitensport mit einer Vereinszugehörigkeit können sich bis zu einer Stunde vorher zu diesem Turnier anmelden.
 
In der neuen TSO 1.6 (gültig ab September 2017) hat der Sportausschuss des DRBV erstmalig eine Präambel verfasst. Mittlerweile gab es einige Anfragen und Diskussionen zu dieser Präambel, welche in diesem Artikel betrachtet werden.
 
Das verfolgte Ziel mit dieser Präambel ist es, eine breitere Masse an Turnieren in lokalen Regionen für die Einstiegsklassen zu ermöglichen und einen nahtlosen Übergang vom Breitensport in den Turniersport zu fördern.
 
Was sagt uns die Präambel?
Man kann als Verein ein Rock'n'Roll-Turnier mit Schüler-, Junioren- und C-Klasse zu einem ermäßigten Beitrag von 30 € anmelden (lt. FO 3.8 Abs. 1.2.1 gilt dies für Schüler- und Jugendturniere, wobei die C-Klasse hier mit berücksichtigt wird, da es sich um eine Einstiegsklasse mit Jugendlichen handelt - auch wenn einige Nicht-Jugendliche mit am Start sind). Für dieses Turnier kann der Verein dann geeignete Personen als Turnierleiter, Wertungsrichter (Tanz & Akrobatik) und Observer einsetzen.
 
Was sind geeignete Personen?
Jeder Verein möchte sein Turnier zu einem Erfolg machen und den Teilnehmern einen reibungslosen Wettkampf mit tollem Erinnerungswert bieten. Der Verein sollte sich daher überlegen, was in seinem Sinne eine geeignete Person wäre, um dies sicherzustellen. Beispiel:

Wertungsrichter - vielleicht gibt es Eltern mit Erfahrungen aus einem anderen Tanzbereich, da sie vielleicht selber mal Standard/Latein getanzt haben. Aber auch Tänzer der B/A-Klasse aus evtl. anwesenden Vereinen bzw. die Trainer wären geeignete Personen. Gibt es evtl. Freunde/Bekannte/Eltern aus einem Turnverein bzw. der Sportakrobatik - diese wären geeignet Akrobatik zu bewerten.
 
Observer - sollte zumindest den Grundschritt im Takt sicher erkennen können, was wiederum durch Tänzer bzw. Trainer als gegeben zu sehen ist.
 
Turnierleiter - wenn jemand nicht weiß was ein WLAN-Router ist und mit Word/Excel auf Kriegsfuß steht, ist es auf alle Fälle keine geeignete Person. Für einen sicheren Ablauf sollte derjenige technikerfahren sein und sich in das Turnierprogramm vorher einarbeiten. Hier gibt es Personen, die bereits bei anderen Turnieren den erfahrenen Turnierleitern im Turnierbüro mit dem Programm geholfen haben und durchaus geeignet sind. Da im Herbst aber auch eine Turnierleiter-Neuausbildung mit vielen Interessierten ansteht, wäre es als Verein auch überlegenswert, zumindest diese eine erfahrene Person zum Turnier einzuladen, um den sicheren Ablauf zu gewährleisten. Immerhin sollen die Ergebnisdaten des Turniers auch nach dem Turnier bei der Turnierüberwachung ankommen, damit die Paare ihre Aufstiegspunkte und Wertung bekommen. 
 
Tipp: auch bei den Wertungsrichtern würde ich als Verein zumindest einen mit ins Boot holen, um die anderen unbedarften aber geeigneten Personen abzuholen und ihnen die wichtigsten Grundlagen erläutern zu können.
 
Wie funktioniert das mit den Breitensportpaaren? 
Oftmals laufen Breitensport und Turniersportturniere nacheinander ab. Hier soll der Anreiz geschaffen werden, sich doch mal mit den 'Großen' messen zu können. Entscheidet sich der Sieger (oder jeder andere) einer Breitensportklasse also, es mal bei den Turniersportlern zu probieren, so ist dies möglich und vielleicht lässt er noch einige gestandene Turnierpaare hinter sich und wird so motiviert mehr zu trainieren, da er seine Leistung nun aus deren Vergleich in einer Turnierklasse bewerten kann.
 
Technisch kann die Teilnahme wie folgt ablaufen: der Breitensportler entscheidet sich spontan (also eine Stunde vor Turnierbeginn) und der Verein hat vorher keine Anmeldung über das AktivenPORTAL durchgeführt. Das Paar wird dann namentlich hinzugefügt und bei J/C die Akrobatiken eingetragen (diese müssen dem Paar also mit der entsprechenden Akrobatiknummer bekannt sein). Eine Rückmeldung der Ergebnisse erfolgt dann nicht. Der Verein kann aber im Vorfeld ein oder mehrere Präambelstartbücher über ein Formular im AktivenPORTAL beantragen und diese wie bei normalen Startbüchern zum Turnier anmelden (mit Akrobatiken bei J/C). Sollte eine Anmeldung vorher nicht erfolgt sein, so kann über die Startbuchnummer die Ergebnisrückmeldung erfolgen - eine namentliche Zuordnung ist dabei nicht möglich, da ich auf dem einen Turnier Paar A und evtl. auf einem anderen Turnier Paar B unter diesem Präambelstartbuch tanzen lassen kann.
 
Warum eine Präambel?
Der Sportausschuss hat sich Gedanken darüber gemacht, dem kleinen Turniersport mehr Möglichkeiten zu geben und möchte diesem mit dieser Art der Turniergestaltung voran bringen. Die Umsetzung liegt aber bei den Vereinen und es mag sein, dass z.B. 'geeignete Person' restriktiver auszulegen ist als in dieser Version der Präambel. Um hier schneller und administrativer agieren zu können, ohne gleich eine ganze TSO ändern zu müssen, hat man sich für diesen Weg entschieden. Wenn aber alle Vereine und Beteiligten ihr Bestes geben und gewillt sind hier einen Erfolg zu erzielen und unseren Sport voran zu bringen, dann wird es sich auch entsprechend positiv entwickeln und dauerhaft in die Ordnungen aufgenommen werden.
 
Noch weitere Fragen und Anregungen? Schreibt uns eine Mail an fragen-an-den-drbv@drbv.de